Donnerstag, 21. April 2011

Mittwoch - Zurück nach Edinburgh

Eigentlich wollte ich Mittwoch mit der frühen Fähre losfahren. Die Aussicht um 5Uhr aufzustehen war aber nicht so verlockend, daher wurde es doch die späte Fähre. War aber egal. Der Bus ging eh erst abends. Zur Rückfahrt gibt es nicht viel zu sagen. War genauso wie die Hinfahrt nur mit mehr Schlaf. Wieder in Edinburgh angekommen, wurde mir im Haus erstmal berichtet, was in der Zwischenzeit so alles passiert ist. Es fehlt ein Führerschein und das Wohnzimmer schließt Leute aus. Es hätte schlimmer kommen können. Irgendwie hab ich meine verpeilten Mitbewohner fast vermisst...
Ende.

Dienstag - alte Steine

Wer in den Urlaub fährt, tut sich ja auch meist ein paar Sehenswürdigkeiten an. Das stand für Dienstag auf meinem Plan. Das Wetter war auch nicht so berauschend von daher war das schon okay. Es gibt bekanntlich kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung. Mit dem Busfahrer wurde dieses Mal ausgehandelt, dass ich eine Tageskarte bekomme und ihn einfach an der Straße anhalte, wenn ich ihn brauche. So musste ich nicht alle Stationen einzeln zahlen und konnte relativ planlos unterwegs sein. Zuerst wollte ich der/die/das Broch in Carloway sehen. Ein uraltes Mauerwerk, welches vor Hunderten Jahren von wohlhabenden Menschen bewohnt wurde. Allerdings müssen diese ziemlich klein gewesen sein. Durch die Tür gehen und innen umsehen hat nur im Entengang funktioniert. Bzw gar nicht, weil die Türhöhe bei geschätzt 30cm lag. Also egal, was da mal drin genau passiert ist, erraten kann man es schwer und die Aussagen auf der Infotafel (auf Englisch!) sind auch sehr schwammig. Von dort aus ging es zu Fuß weiter (nicht, dass sich hier einer beklagt, ich würde zu wenig laufen) zu den Callanish Standing Stones. Stehende Steine also. Und Wind. Viel Wind. Wie immer bei stehenden Steinen. Regen gab es auch noch gratis dazu. (Jacke erfolgreich eingeweiht) Steine waren trotzdem interessant. Wie immer weiß natürlich keiner so genau für was sie eigentlich waren, aber sie sind halt da. Die Aussicht ähnelt der, die man auch in Südengland bei Stonehenge hat. Dort guckt man auf die Autobahn, hier auf die einzige Straße weit und breit. Kaum, dass ich den Ort verlassen wollte, kamen die Touris. Glück gehabt. (nein, bin kein Touri, bin Einwohner Schottlands) Von den stehenden Steinen zu Fuß weiter zu gestapelten Steinen. Vor wiederum ganz vielen Hunderten Jahren baute man an der schottischen Küste gerne mal Blackhauses. Heute würde mal wohl Einraumwohnung dazu sagen. Ein großer Raum mit allem, was man so braucht und einem offenen "Kamin" ohne Schornstein. Der Rauch zieht einfach durch das Dach ab. Das ist aus irgendwelchem Zeug gedeckt, ich kann mich nur nicht mehr genau erinnern aus was. Wer Glück hatte, bekam für das Schlafzimmer eine Trennwand, so dass dieses nicht auch komplett verraucht war. Auf jeden Fall war es dort gut warm, wenn auch ein wenig zugig. Bevor ich das Dorf wieder verlassen habe, bin ich noch einen kleinen Hügel hoch, um eine Weile auf das Meer zu gucken und anschließend kurz was warmes essen gegangen. Wenn man den ganzen Tag draußen ist bei solchem Wetter macht das richtig glücklich. Der Regen lies sich auch überreden, sich zu verziehen und so konnte ich einen Teil meines Rückwegs auch noch laufen. Irgendwann war aber rum und ich hab doch den Bus genommen. Abends habe ich - man kann es sich denken - gebadet und mich dann ins Wohnzimmer begeben. Dort lauschte ich gebannt dem Singsang von zwei Schweizer Mädels, die frisch eingetroffen waren. Meine Abendunterhaltung war also gesichert. Vielleicht sehe ich sie nochmal, wenn sie hier in Edinburgh sind am Samstag. Abwarten.
Tag Drei Ende.

Montag - Strandtag

Montag strahlte die Sonne vom blauen Himmel und damit war klar: Ab zum Strand. Nach dem Frühstück ging es mit dem Bus einmal quer über die Insel bis zu einer Brücke, welche die Hauptinsel mit einer der vielen kleinen Nebeninseln verbindet. Vor der Brücke war umsteigen angesagt, denn die Straßen dahinter (und die Brücke selbst) sind maximal einspurig (eher weniger). Außerdem steigt hinter der Brücke die Gefahr auf Kühe und Schafe zu treffen. Im wahrsten Sinne. Es hat mich schwer erstaunt, aber die Fahrt bis hoch zum Strand verlief absolut problemlos. Dort angekommen, hab ich mich erstmal hingelegt und die Sonne genossen. Und ja, ich hab einen Sonnenbrand. Auf der Nase. Nicht lustig. Überhaupt nicht. Vom Strand führte mich mein Spaziergang quer über die Insel wieder zurück zur Brücke. Eigentlich sollte mich von dort der Bus wieder abholen, aber es war noch Zeit. So bin ich den Weg, den der Bus nimmt entlanggelaufen und hab mich unterwegs von ihm aufgabeln lassen. Nach ungefähr 6Stunden laufen war sitzen auch mal ganz schön. Wer jetzt fragt, na nu, was hast denn unterwegs gemacht außer laufen? Nicht viel. Landschaft gucken. Schafe und Kühe zählen. Ruhe genießen. Vor allem das. Wenn man 4Stunden keinen Menschen trifft, dann funktioniert das ganz gut. Abends habe ich mich nach dem Baden zu den Anderen ins Wohnzimmer gesellt und ein wenig TV geguckt. Es wurde sogar ein Sender gewählt, den alle verstehen...
Tag Zwei Ende.

Sonntag - Ruhetag

Wie schon erwähnt, ist auf der Insel Sonntags nicht so viel los. Ein einziges geöffnetes Restaurant habe ich gefunden, aber das kann man als Normalsterblicher auch nicht bezahlen. Essen war aber nicht so mein Problem. Sowohl meine Gastgeberin als auch jemand, den ich auf der Fähre aufgegabelt habe, hatten mich eingeladen. Da ich erstere noch ein paar Mal belästigen würde, entschied ich mich für die zweite Einladung. Gott sei Dank gab es keinen Fisch. Dafür eine Lebensgeschichte und viele interessante Erzählungen über die Insel. Als Retourkutsche musste ich dann von Deutschland erzählen, aber das ist ja jetzt nicht so schwierig. Abendessen war gesichert. Den Tag an sich habe ich laufend verbracht. Eigentlich wollte ich mir nur den Stadtpark und das Schloss darin ansehen. Schloss war zu, weil noch keine Sommersaison ist, aber der Park war offen. Der normale Rundwanderweg ist ca 6km lang. Sehr schön mit viel bergauf und bergab, teilweise an der Küsten entlang, teilweise am Fluss oder auch mal quer durch die Landschaft. Irgendwo hab ich ein unscheinbares leuchtend rotes Tor gefunden und bin in meiner Neugierde mal gucken gegangen, was dahinter ist. Es war.... nix. Niemand. Ungefähr 100%Ruhe. Und weil die Sonne so schön schien und überhaupt und sowieso hab ich mich erstmal in ein windgeschütztes Plätzchen gelegt und 'ne Stunde Mittagsschlaf gemacht. *grinst* Frisch ausgeruht bin ich noch eine Weile weiter gelaufen bis zum nächsten "Dorf". Wieder den ganzen Weg zurück zu laufen entsprach allerdings nicht so meiner Motivation. Es war halt auch Sonntag. Zum Glück fuhr die Postbotin (heute mal in politisch korrekt) grade durch die Gegend und hat mich mit zurück nach Stornoway genommen. Pünktlich wie nix war ich daher auch zum Abendbrot bei der älteren Lady. Ihr Menne war auch da. Aber den hab ich nicht verstanden. Null. Sie hat amüsiert gedolmetscht. War insgesamt sehr nett und sehr lecker und sollte ich mal wieder da sein, darf ich klopfen kommen. Das ist aber da oben so üblich. Wer nicht weiter weiß, klopft einfach mal. Irgendwo wird einem schon geholfen.
Tag Eins Ende!

Samstag - Anreise

Urlaub, der mit frühem Aufstehen beginnt lässt einen ja schon mal daran zweifeln, ob das gut gehen kann. (mich zumindest) Ging aber soweit gut und als ich von einem älteren Ehepaar am Busbahnhof hier in Edinburgh noch ein zweites Frühstück geschenkt bekommen habe, damit ich ihnen erzähle, was wir (AW und ich) schon so erlebt haben und was ich noch so vorhabe, war der Tag soweit gut. Bus fahren ist nix besonderes und die Strecke bis Inverness auch nicht besonders spannend. Schlafen hilft. In Inverness war auch nicht wirklich Zeit, um die Welt umzureißen. Die Strecke von Inverness nach Ullapool ist da schon deutlich interessanter. Nicht, weil unterwegs wahnsinnig viel passiert, aber die Landschaft ist sehr schön und so vergehen die 1 1/2 Stunden sehr zügig. Zügig fährt auch der Bus und man sollte sich dort wirklich anschnallen. Vom Bus ging es direkt auf die Fähre. Mit AWs Warnungen und Fährengeschichte im Kopf blieb nur zu hoffen, dass irgendwie alles gut geht. Ging auch. War sehr friedlich und der Blick auf Meer und Berge Dank Panoramafenster nicht zu überbieten. Allerdings wurde mir auf der Fähre klar, dass mein Stadtplan für Stornoway ganz unten im Koffer liegt, was sich natürlich richtig gut macht. Schließlich hab ich nach der Fähre einfach einen Busfahrer gefragt, wie ich zu meinem Schlafplatz komme. Dort gab es dann auch prompt noch warmes Essen! Das Zimmer hatte ich für mich alleine und dadurch auch das Bad (mit Wanne!!!). Wer mich kennt, ahnt jetzt, dass ich mitten in der Nacht erstmal baden war. Nach Mitternach bin ich ins Bett gefallen, hab aber vorher artig meiner Familie und MA Bescheid gegeben, dass ich gut angekommen bin. Meine Gastgeberin hat nämlich Internet!

Isle of Lewis

Für meine Zeit hier hatte ich mir ja vorgenommen, dass ich auch einen oder mehrere Ausflüge auf die Inseln machen würde. Mit Skye hat das ja im Februar nun gar nicht geklappt und es wurde schon der Verdacht laut, dass ich es gar nicht mehr hinbekommen würde. Hab ich aber doch. Vom 16. bis 20.04. war ich unterwegs, um mir die Isle of Lewis anzusehen. Das ist eine kleine Insel im Nord-Westen von Schottland. Meiner Meinung nach besteht sie zu 50% aus Wasser und zu 50% aus Bergen. Es gibt wahrscheinlich dreimal so viele Schafe und Kühe wie Menschen. Tatsächlich gibt es auf der Insel eine Stadt - Stornoway. Ansonsten zählt alles als "Dorf"/"Siedlung", was mehr als drei Häuser hat. Sonntags ist auf der Insel generell Ruhetag und Internet und Mobilfunk sind so eine Sache. Ein britischer Internetanbieter funktioniert dort tatsächlich stabil (und es nicht Telekom UK). Was sonst? Ach ja, als so ein Sprachendepp wie ich es bin, hat man dort ein echtes Problem. Erstsprache ist Gälisch, dicht gefolgt von Scots (was ich immerhin lesen kann) und dann kommt erst Englisch. Früh beim Frühstück hab ich daher immer die gälische Schreibweise der Orte, die ich an dem Tag sehen wollte, auswendig gelernt für Notfälle. Busse gibt es auch. Haltestellen eher weniger, gehalten wird, wo man aussteigen will. Zu den einzelnen Tagen mache ich jetzt kleine Extraartikel auf. Fotos sollten per Rundmail noch heute eintrudeln und Postkarten in den nächsten Tagen. Bei Fragen fragen!

Sehenswürdigkeiten

Insel-Wetter

...frühlingshaft! Viel Sonne und blauer Himmel, dazu milde Temperaturen...

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